Der Codex Gigas, auch als der "Teufelsbibel" bekannt, ist eine der größten mittelalterlichen Handschriften. Das Buch stammt vermutlich aus dem frühen 13. Jahrhundert und enthält Texte verschiedener Genres.
Der Codex Gigas ist vor allem wegen seiner Größe und seinem Gewicht von etwa 75 Kilogramm bemerkenswert. Die Seiten des Buches sind etwa 92 cm hoch, 50 cm breit und rund 22 cm dick. Er besteht aus 310 Pergamentseiten, die heute in einer Klammernbindung gebunden sind.
Das Buch enthält eine Vielzahl von Texten, darunter die gesamte lateinische Bibel, historische und theologische Texte, medizinische Informationen, magische und okkulte Inhalte sowie ein umfangreiches Lexikon. Besonders bekannt ist die detaillierte Abbildung des Teufels, die dem Buch seinen Namen einbrachte.
Der Codex Gigas wurde zunächst im Kloster Podlazice in Böhmen aufbewahrt, bevor er in das Kloster Břevnov und später in das Königreich Böhmen gelangte. Im Jahr 1648 wurde er während des Dreißigjährigen Krieges als Kriegsbeute nach Schweden gebracht. Heute wird er in der Königlichen Bibliothek in Stockholm aufbewahrt.
Die Entstehung des Codex Gigas ist von vielen Geheimnissen umgeben. Es wird vermutet, dass das Buch von einem einzelnen Mönch geschrieben wurde, der dafür angeblich mit dem Teufel einen Pakt einging, um das Werk in einer einzigen Nacht fertigzustellen. Ob diese Legende wahr ist oder nicht, der Codex Gigas bleibt ein faszinierendes Beispiel mittelalterlicher Handwerkskunst und Wissenssammlung.
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